DIe Schulgebäude von oscar niemeyer
ein audiovisuelles Forschungsprojekt

Forschungsphase: Produktion und Analyse von Videoaufnahmen

 
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Das Forschungsprojekt untersucht das von Oscar Niemeyer entworfenes Muster von Schulgebäuden, realisiert durch die Regierungen des Politiker Leonel Brizola (1983 - 1987 und 1991 - 1994) als Centros Integrados de Educação Pública (Integrierte Bildungszentren) oder CIEPs, ein Bildungsprojekt des Anthropologen Darcy Ribeiro. Der Bau der CIEPs stellt eine global beispiellose Initiative dar – mit dem Ziel eine qualitativ hochwertige Bildung an Standorten mit erschwertem Zugang zur Schulung zu ermöglichen, in einer Skala von mehr als 500 Schulen im Staat von Rio de Janeiro.

Obwohl in dem Anfangsphasen des monolithischen Projekts alle Schulgebäude im jeden Aspekt identisch waren, ausgenommen der Beziehungen zu den städtischen und ländlichen Geographien in dem sie integriert worden, ist jede einzelne Schule in den letzten 30 Jahren ein unterschiedliches Schicksal ergangen und somit Ihr Antlitz veränderte.

 
 
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Die Gedankenweise der Architektur die durch Niemeyer’s CIEP-Modell dargestellt wird, scheint unvereinbar, und sogar im Widerspruch, mit den Vorschlägen der Biokonstruktion oder der Bioarchitektur (als konzipiert von TIBÁ-Gründer, Johan van Lengen). Die Untersuchung könnte jedoch eine Reihe innovativer Perspektiven aufzeigen.

  • Wie könnten die Ideen der modernistischen Architektur mit all ihren Vorteilen (Funktionalität und formale Ästhetik) unter Verwendung organischer Materialien und vernakularen Bautechniken (Stampflehm, Lehmziegel, Superadobe) entwickelt werden?

  • Im Fall von bereits bestehenden Gebäuden, wie könnten diese durch nachhaltige Lösungen wie Gründächer, vertikale Gärten und Bambusbau reformiert werden?

 
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Der hybride Ansatzpunkt, zwischen einen auf Zement gegründeten Architekturerbe und einer umweltbewussten Baukultur, statt einer weiteren isolierten Ausprägungen des ökologisch gesinnten “denken in Alternativen”, das öfters wegen der unerreichbarkeit eines Ideals kontraproduktiv wirkt, könnte einen umfassenderen Reihe von nachhaltigen Entwicklungszielen (sustainable development goals) aufzeigen und das tatsächliche Alterieren des im Lande vorhandenen Reichtums an Infrastruktur ermutigen.

Die hier dargestellte Perspektive gründet nur ein Teil meiner Untersuchungen über die CIEP-Schulgebäude, und ist übereinstimmend mit dem Forschungslinien des Instituts TIBÁ. Das gesamte Spektrum des Forschungsprojekts umfasst Fragestellungen aus dem Disziplinen der Soziologie und Bildungsphilosophie bis hin zur Kunst und Kommunikationswissenschaft. Derzeitig wird eine Projekt-Website wo all diese Themen theoretisch geankert werden.

 
 

 

Luis Probala, absolvierte ein Kunststudium an der Intermedia-Abteilung der Akademie der Bildenden Künste in Krakau (Polen). Seine künstlerische Dissertation mit dem Titel "Der Gesichtskreis" erforscht die soziologischen und ästhetischen Verhältnisse ländlicher Gemeinschaften in Polen, nach dem Beitritt des Landes zur Europäischen Union, einer Reform des Bergbaus und der Ausdehnung der städtischen Bevölkerung in die ländliche Räume.

Während des Studium wie auch danach hat er bei mehreren kollektive Ausstellungen mitkonzipiert, und mit Arbeiten in den Medien der Fotografie, Text und Video, teilgenommen. Seine künstlerische Praxis gründen sich in dem Konzepten der kontextuellen und ortsspezifischen Kunst, und im Begriff des sozialen Gedächtnisses. Durch interdisziplinäre Projekte mit Kindern und Jugendlichen, neulich auch über das Projekt des CIEP-Archivs, befasst er sich mit Themen aus der Bildungsphilosophie und Kommunikationswissenschaft. Bis vor kurzem arbeitete er mit der Verbreitung und Archivierung der Arbeiten des Architekten Johan van Lengen und seines Lebenwerkes, des Instituts Tibá.